Meine Zeit auf Sansibar ist schon wieder zur Hälfte rum und ich hab noch nichts von meinen Eindrücken hier hören lassen - das muss ich schnell nachholen:
Meinen ersten Abend habe ich mit Leon im Livingstone Club (einem
Restaurant/Bar am Strand) vferbracht, wo die Jazz-Konzerte des Jahazi-Festivals statt gefunden haben. Tolle Livebands in schöner Atmosphäre!
Am zweiten Tag habe ich mich mit Daniel getroffen, der mir Alex (einen US-Amerikaner, der seit 3 Jahren Swahili studiert und hier ein Jahr lang Sprachkurs macht) und Ally (auf Sansibar geboren, in England und Kanada studiert) vorgestellt hat, mit denen wir später Pool-spielen und in Allys Haus lecker essen gegangen sind.
Dann fing meine Famulatur im Mnazi Moja Hospital an: im ENT-Department (HNO) lerne ich wirklich viel (zB Ohren, Nase, Schilddrüse untersuchen) und die Ärzt*innen sind sehr nett.
Mittlerweile habe ich auch mal bei einer Thyreodektomie und bei mehreren Adenoid-Tonsillektomien zuschauen dürfen.
Die letzten beiden Wochen fand eine Fortbildung für Health Care Workers aus verschiedenen Dörfern in Unguja (Hauptinsel Sansibars), und von den Inseln Tumbato, Uzi und Pemba statt. Es gab jeden Tag einen Vortrag und praktische Übungen am Patienten .War viel Wiederholung für mich, da es vor allem um Basics ging, ich habe aber sicherlich auch einiges gelernt.
An meinem zweiten Wochenende bin ich samstags mit zur Outreach clinic nach Tumbato, einer nahgelegenen Insel im Nordwesten von Unguja, gefahren. Wir haben zwei Busse mit medizinischem Personal und
Equipment bzw. ab Mkokotoni dann ein altes Holzboot vollgepackt und sind losgetuckert - Leider nur bis ein paar hundert Meter vor der Küste Tumbatos, da die Ebbe nicht mehr zuließ. Also sind wir den Rest durchs Wasser gestapft und würden schließlich herzlich von den Inselbewohner*innen empfangen. Es gibt keinen Arzt/keine Ärztin und keinen Tourismus auf Tumbato. Die Menschen leben dort sehr traditionell und in eher armen Verhältnissen.
Sogar Zanzibarians meiden die Insel, weil dort Geister vermutete werden bzw. es einige Mysterien über die wunderschöne Insel gibt.
Die Outreach clinic fand in einer Schule statt. Dort wurden die Pat. je nach Beschwerden auf die verschiedenen "Departments" verteilt. Ich habe mit geholfen die Sehtests zu machen, bei der pressure & Diabetes-Station Blutdruck und Blutzucker gemessen und später in der "Apotheke" die verschriebenen Medikamente auszugeben.
Es war auf jeden Fall sehr interessant zu sehen, wie die Peripherie Sansibars außerhalb von Stone Town medizinisch versorgt wird. Vergleichbar mit einem Gesundheitssystem in Deutschland, wo wir uns über "Landärztemangel" beklagen, ist das natürlich bei weitem nicht.
In meiner ersten Woche habe ich mir außerdem ein Henna-Tattoo malen lassen, war mit Alex und Ally einige Male beim Carpoeira bzw. Kickboxen
(Ally ist Carpoeira-Lehrer) und hab allerlei sansibarische Leckereien auf dem Forodhani night market und von den beiden housegirls, die neben mir wohnen kosten können. Meine Favoriten sind Orojo (Suppe mit Kartoffeln, Salat und Pili pili), Zanzibar-Pizza und ... Sugarcan Juice aus Zuckerrohr, Zitrone und Ingwer ist wirklich köstlich und ich bin noch immer dabei mich durch alle Früchte durchzuprobieren :)
Ich war außerdem mit
Alex in Nungwi, wo wir uns das Schildkrötenbecken angeschaut und Lydia, eine Freundin von Anna besucht haben. Abends haben wir bei Cholos im Sand während des
Sonnenunterganges zu Abend gegessen - wunderschöner Strand!
Am zweiten Wochenende war in Jambiani Manduly, einen Freund von Sidaz und Anna, und das Water Sport Festival besuchen.
Auf dem Weg habe ich noch das kleine Butterfly Center besucht.
Am Samstag hatten wir auf dem Festival eine Carpoeira-Show, bei der auch ich mit machen sollte, was echt Spaß gemacht hat!
Für den Sonntag habe ich mit Rebecca, Luisa, Tim, Sira und Anwar einen kleinen geplant. Wir sind mit einer kleinen traditionellen Dhow (Segelschiff Holz) raus gefahren und haben viele Seesterne und ich sogar 3 Feuerfische, einen Krokodilfisch und Clownfische (Nemo!) gesehen.
Ansonsten war ich in Stone Town etwas bummeln, mit den anderen (englischen und deutschen) Medizinstudentinnen was essen, am Strand liegen, mit Alex & Ally Shisha rauchen oder vom Maru Maru-Hotel aus den Sonnenuntergang beobachten.
Mehrmals pro Woche gehe ich zum Carpoeira/Kickboxen und auf den Nachtmarkt Forodhani.
Letztes Wochenende war meine Erkältung endlich und konnte auf die Fullmoon Party in Kendwa gehen, bei man wirklich und jede wieder trifft ;)
Und ich war von Nungwi aus am Mnemba Atoll tauchen und habe meinen ersten Riffhai unter Wasser gesehen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen