Dienstag, 30. Juli 2013

Strandurlaub in Kigamboni

Gestern und heute habe ich die ganze Zeit am Strand gechillt und war im Meer baden. Hier hab ich außerdem einen jungen Massai kennen gelernt, mit dem ich gestern wie heute essen war - außerhalb des von einem Inder geführten Hotels (Sunrise Beach Resort), in dem ich die erste Nacht geschlagen hab. Für die zweite Nacht bin ich in ein Hotel ca. 2 km weiter gezogen. Das ist günstiger und weniger westlich-touristisch und es gibt typisch afrikanisches Essen (Barracuda Beach Resort).
Meine Eltern können sich freuen - ich denke,  dass wir im Oktober bei unserem kurzen Aufenthalt in Dar nach der Safari und vor dem Rückflug hierher kommen sollten :)

Überzeugt euch selbst vom traumhaften Strand:






Sonntag, 28. Juli 2013

Ninapenda Bagamoyo



Die vier Tage in Bagamoyo haben wirklich gut getan. Jetzt bin ich richtig angekommen in Tanzania, denn in den letzten Tagen konnte ich super abschalten und habe Zeit mit superlieben Menschen verbracht, durch die ich mich ins afrikanische Leben hineinfuehlen konnte. Keine Termine, kein Stress, einfach in den Tag hineinleben und tolle Momente geniessen.


Ich wurde von Sidaz und Mufti, deren Kontaktdaten ich durch eine Freundin bei der Friedrich-Ebert-Stiftung bekommen habe (Danke, Anna!), in Dar abgeholt und wir sind mit dem Dala Dala bis nach Mwenge gefahren, dort umgestiegen und dann weiter geduest (bis der Stau kam) in den ca. 70 km entfernte Ort Bagamoyo. Fuer Touristen ist diese Stadt vor allem durch ihre Vergangenheit als "Sklavenzwischenlager" und kurzzeitige Hauptstadt der deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika bekannt.

Uebernachtet und gefruehstueckt hab ich im wirklich schoenen Marynice Place. Von dort ist es nicht weit zum Strand und auch im Rest des "Stadtkernes" ist man per Fuss relativ schnell. Wenn man mal zu faul ist, oder schnell von A nach B muss, nimmt man sich ein Piki Piki, das sind Motorradfahrer, sozusagen die Dala Dalas von Bagamoyo (die gibt es dort naemlich nicht), die einen fuer 500 Shilling (umgerechnet ca. 25 Cent) gerne mitnehmen.

Ob man baden gehen kann oder nicht, haengt ganz vom den Gezeiten des Meeres ab - bei Ebbe muss man eben relativ lange durch flaches Wasser watschen, bis man eine schwimmfaehige Hoehe erreicht hat. Dafuer ist das Wasser angenehm und nicht zu kalt.

Im Museum der ersten katholischen Mission in Afrika habe ich einiges ueber die Geschichte Bagamoyos erfahren: Bagamoyo wurde lange als Zwischenstation fuer Sklaven aus dem Binnenland Afrikas genutzt, bevor die armen Menschen auf Sansibar an ihre kuenftigen Besitzer verhoeckert wurden. Bagamoyo heisst deshalb uebersetzt "Lege dein Herz nieder", weil die Sklaven, die dort ankamen, ihre Heimat wohl nie wieder sehen wuerden.
Regiert wurde Bagamoyo zu dieser Zeit von den arabischen Sultanen von Sansibar, war also neben den traditionellen afrikanischen Religionen, islamisch gepraegt. 1868 wurde der katholischen Mission ein Stueck Land im Norden Bagamoyos gegeben, wo dann die erste katholische Kirche Afrikas, von der heute nur noch der Livingston-Tower (nach dem Entdecker Livingston, der sich gegen den Sklavenhandel eingesetzt hat) entstand. Die Mission nahm nach dem Verbot des Sklavenhandels Ende des 19 Jahrhunderts vor allem freigelassene Sklavenkinder auf und baute eine Schule und weitere Einrichtungen.
Bagamoyo wurde zur deutschen Kolonialzeit fuer kurze Zeit Hauptstadt von Deutsch-Ostafrika, bevor Dar Es Salaam dazu gemacht wurde. Aus dieser Zeit befinden sich heute noch einige Gebaeude, wie ein Lager und Gaestehaus am Hafen, eine Schule, Regierungsgebaeude und das Posthaus in der sog. Stone Town.

Die Bewohner Bagamoyos leben heute von der Fischerei und Landwirtschaft, ausserdem beherbergt Bagamoyo viele viele Kuenstler, die meist im Bagamoyo College of Arts ausgebildet wurden. Der Tourismus kommt hier nur langsam an.

Neben dem kleinen Kulturprogramm hab ich aber vor allem (in Kadys Worten) "hart gechillt": war im Meer schwimmen, mit Sidaz und Mufti im Baobab-Studio von Sidaz' Bruder, der Maler ist und hab dort im kleinen Tonstudiozugeschaut, wie Songs entstanden sind, waren lecker tansanisch essen und haben einen Abend auch selbst gekocht. Ausserdem wurde immer viel getanzt, gesungen, gequatscht und natuerlich hab ich mir Muehe gegeben ein paar mehr Worte in Kiswahili zu lernen :-)

Donnerstag, 25. Juli 2013

Karibu Dar Es Salaam!

Genauso stellt man sich eine afrikanische Grossstadt vor: Das Leben spielt auf der Strasse, am Strassenrand wird Gegrilltes verkauft, der Auto- und Motorradverkehr regelt sich chaotischerweise selbst gegen jegliche Strassenverkehrsordnung, Verkaeufer*innen bieten alles an - von Schuhen ueber DVDs bis Obst und Gemuese und haben dabei ihre Erkennungsgerauesche (Klimpern mit Muenzen und Zwitschern)... Und faehrt man in die reicheren Viertel, in denen sich Touristen und ausgewanderte Europaer Apartments mit Meeresblick mieten, fuehle ich mich irgendwie nicht mehr wie in Afrika und entschliesse mich deshalb doch lieber im Stadtzentrum zu wohnen, in der Naehe des Aga Khan Hospitals und stelle mich auf einen Monat ohne fliessend Wasser und sonstige westliche Angewohnheiten ein. Zumindest Swahili werde ich dann lernen - die nette Frau, bei der ich wohnen werde, hat mir schon angeboten, dass ich "wie eine Schwester" bei ihr wohnen kann, d.h. ich werde auch in den Genuss ihrer Kochkuenste kommen und sie waescht auch gerne mal meine Waesche.






 Gestern habe ich auch die Umgebung von Dar Es Salaam kennen gelernt, die mich sehr an die Towships rund um Kapstadt und Durban erinnert hat. Kleine Haeusschen ohne fliessend Wasser, dafuer aber mit Strom und TV und DVD-Player ausgestattet, viele Menschen auf engem Raum zusammen, Kinder, die sich ihr Spielzeug aus Weggeworfenem zusammenbasteln und wieder ueberall Strassenverkaeufer*innen. Und, was nie fehlt sind Unmengen von "Pepsi"- und "Vodacom"-Schriftzuegen auf saemltichen Shops etc.


Heute fahre ich nach Bagamoyo, um, bevor ich einen Monat in der Grossstadt wohne, nochmal am Strand abschalten zu koennen und vielleicht ein bisschen Kulturprogramm zu machen (davon hat Dar nicht allzuviel zu bieten leider).

Freitag, 19. Juli 2013

Noch zweimal Schlafen!
Bald geht's los und ich stürze mich in mein zweites afrikanisches Abenteuer. Noch stecke ich bis über beide Ohren im Pack- und Auf-Wiedersehen-Sag-Stress, aber am Sonntagabend lasse den deutschen Alltag hinter mir und tauche ein in eine ostafrikanische Welt, die mich hoffentlich mitsamt ihrer Menschen und Natur verzaubert. Vielleicht habe ich auf dem Flug noch Zeit ein paar Wörter auf Kisuaheli zu lernen, ansonsten hoffe ich mich mit meinem Englisch durchzuschlagen.



Die ersten drei Nächste werde ich im Safari Inn Hostel übernachten und mich erstmal in die 3-Mio.-Stadt Dar Es Salaam ("Hafen des Friedens") eingewöhnen, bevor ich den restlichen Juli noch nutze um in der Gegend Touristenziele (z.B. die Ruinen- und ehemalige Sklavenhandelsstadt Bagamoyo) zu besichtigen.
Am 1. August startet dann meine Famulatur in der Chirurgie des Aga-Khan-Hospital (Markierung auf der Karte).
Ich lasse von mir hören, sobald ich das erste Internetcafé ausfindig gemacht habe!