Dienstag, 8. Oktober 2013

Wo die Sonne scheint, da ist auch Schatten...

Um das Bild meines Aufenthaltes in Tansania nicht zu verzerren, will ich euch hier auch ein paar Momente beschreiben, die nicht so toll waren. Trotzdem habe ich es keine Sekunde bereut den Schritt gewagt zu haben für knapp 3 Monate nach Tansania zu gehen, wie ihr in meinen beiden nächsten und wahrscheinlich letzten, aber umso wichtigeren Posts, erfahren werdet.

- an einem Tag in meiner zweiten Woche hier habe ich alle Bilder meiner Spiegelreflexkamera verloren, weil ich die SD-Karte in Agathas PC (zum Sichern...) gesteckt habe. Kurz davor hatte ich bemerkt, dass ich meine Lieblingshose in dem Hostel vergessen hatte, in dem ich am Wochenende war (habe sie glücklicherweise später zurück bekommen) und abends hatte sich eine Kakerlake in meinem Zimmer gemütlich gemacht!

- Ich wollte mit Manduly und Alex in der Gemeinschaftsküche meines Gästehauses Orojo kochen, Mandu wurde aber von dem Wächter aufgehalten und der Sohn des indischen Besitzers machte mich auf die Regel aufmerksam,  dass keine Gäste mit ins Haus gebracht werden dürfen (sonst Strafe 100 $!). Gegen Alex hatten sie allerdings nichts, er ist weiß und so offensichtlich kein 'local'.

- Mehrmalige Diskussionen über gleichgeschlechtliche Ehe: Obama hatte wohl bei seinem Besuch in Dar im Juli von Tansania eine liberalere Politik in Sachen Gleichstellung von Homosexuellen gefordert und ist damit auf große Kritik bei vielen Menschen gestoßen. Muslime argumentierten häufig mit dem Koran (die Bibel bietet vergleichbare Aussagen), der pakistanische Oberarzt hatte sogar biologistische Meinungen parat...

- An meinem letzten Abend in Dar sind wir ins "Trinity" gegangen,  5000 TSh Eintritt bezahlt, sind in einem Raum mit fast nur Weißen (Wazungu-Land!!) gelandet und die Band hat noch ganze 15 Min gespielt, bevor der Club ohnehin geschlossen hat... Wenn die einheimische Bevölkerung einem Ort in Ihrem eigenen Land fern bleibt, muss,  meiner Meinung nach, irgend etwas verkehrt sein...

- Schon in der ersten Nacht in der Serengeti sollen nachts Hyänen und Löwen in der Nähe unserer Zelte gewesen sein. Was mich aber in der zweiten Nacht mehr beunruhigt hat, war, dass mich, als ich vorm Zähneputzen mit meiner Taschenlampe in ein kleines Erdloch vor meinem Zelt geleuchtet hab, die Augen einer Spinne mit dicken behaarten Beinen angeglitzert haben...

"Serengeti shall not die"

Morgen geht's noch zum Lake Manyara, aber Samy, unser Guide, meinte schon an Tieren gibt es für uns nichts mehr Neues zu sehen - nur eben die schöne Landschaft und Elefanten, Giraffen und viele Paviane.
Was Tiere angeht hatten wir die letzten 6 Tage wirklich Glück: nicht nur die "Big 5" haben wir zu Gesicht bekommen, auch viele andere tolle Beobachtungen konnten wir mit unseren Kameras festhalten!

Gestartet haben wir unsere Safari im Arusha Nationalpark, wo wir viele Antilopenarten, Paviane, Zebras, riesige Giraffen und sogar die schönen schwarzweißen Kolobusaffen mit ihrem weißen buschigen Schwanz, die es nur dort gibt, entdeckt haben.

Im Tarangire Nationalpark  kamen noch Elefanten, weitere Antilopenarten, Gnus und sogar von weit weg eine Löwin und ein Gepard dazu.

Beim Lake Natron haben wir eine kleine Wanderung zu einem tollen Wasserfall gemacht, unter dem wir auch schwimmen waren und haben danach bei Sonnenuntergang Flamingos beobachtet.

In der Serengeti hatten wir dann tolle nahe Begegnungen mit Löwen und Geparden, teilweise während sie ihre gerade gejagte Beute verspeisten, und konnten außerdem Nilpferde, ein Krokodil, viele Geier, Adler, Marabus und Straußen sehen.

Im Ngorongoro Krater haben wir dann auch eines der wenigen vom Aussterben bedrohten schwarzen Nashörner von weitem beobachten können und somit alle Big 5 auf unserer Liste abhaken können :)